Bildungsorganisation von morgen

Bildungsorganisation von morgen
Internationale und interdisziplinäre Perspektiven

Sektionsübergreifende Veranstaltung der ÖFEB-Sektion Schulforschung und Schulentwicklung, der DGfE-Kommission Bildungsorganisation, Bildungsplanung, Bildungsrecht und der ÖFEB-Sektion Berufs- und Erwachsenenbildung

23.11. – 24.11.23, PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE STEFAN ZWEIG, SALZBURG

Der Diskurs um Bildungsorganisationen hat in den vergangenen Jahrzehnten eine Neuausrichtung weg von der Fokussierung auf die Einzelorganisation hin zur Wahrnehmung einer professionellen Organisation erfahren, die sich im vertieften Diskurs mit weiteren Organisationen und Akteur:innen ihrer institutionellen
Umwelten befindet. Damit stehen Organisation und Umwelt in einem Interdependenzverhältnis: Nicht nur die institutionellen Umwelten prägen veränderte organisationale Strukturen, sondern auch die Organisationen selbst können Einfluss auf die Veränderung ihrer Umwelt nehmen. Diese Verschiebung trägt der Einbindung von Bildungsorganisationen in gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge Rechnung, die sich umgekehrt in veränderten Ansprüchen an Bildungsorganisationen niederschlagen.

Bildungsorganisationen stehen aktuell und auch zukünftig vor großen Herausforderungen, um schulische Bildung, außerschulische Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie hochschulisches Lehren und Lernen zu gestalten. Exemplarisch zu nennen wäre etwa der allgemeine Fachkräftemangel, der neuerdings auch vermehrt den Bildungssektor trifft. Um dieser Herausforderung begegnen zu können, erfahren beispielsweise Standortfaktoren resp. eine Attraktivierung dieser eine zunehmend wichtige Rolle für die Rekrutierung und Bindung (neuer) Mitarbeiter:innen. Angesichts des verstärkten Quer- und Seiteneinstiegs stehen Bildungsorganisationen zusätzlich vor der Aufgabe, Bildungsqualität bei heterogenen Berufsqualifizierungsstadien und -graden des Fachpersonals zu gewährleisten. Eine weitere Entwicklung, auf die es zu antworten gilt, stellen die gesamtgesellschaftlichen Digitalisierungstendenzen dar. Unter anderem führen diese Entwicklungen zu veränderten institutionellen Strukturen und setzen ein neues Verständnis zeitgemäßer Lern-/Lehrarrangements sowie damit verbundener Professionalisierungserfordernisse des Fachpersonals voraus. Vergleichbares gilt für die verstärkt geforderten 21stcentury-skills, die ebenfalls nicht nur neue Erwartungen an zeitgemäße Bildung, sondern auch an die Qualifizierung derjenigen stellen, die (aus)bilden. Neue digitale Vernetzungsmöglichkeiten beeinflussen schließlich die Art und Weise, wie in kooperativen oder dislozierten Settings gearbeitet und gelernt werden kann.

Die genannten Umbrüche schlagen sich unter anderem in veränderten Arbeitsweisen nieder. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass Änderungen auch der rechtlichen Rahmenbedingungen – wie sie nötig wären – vielfach eigenen Logiken folgen. Angesichts der globalen Relevanz der beschriebenen Herausforderungen erlangen multiprofessionelle und -organisationalübergreifende Kooperationen, Internationalisierungsprozesse sowie insgesamt veränderte organisationale Settings besondere Bedeutung. Vor diesem Hintergrund adressiert die sektionsübergreifende Tagung „Bildungsorganisationen von morgen“ die Interdependenzen der Bildungsorganisationen und ihrer Umwelt sowie die Spannungsfelder, in denen Bildungspraxis und -forschung stehen.

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