ÖFEB Kongress 2022

ÖFEB Kongress 2022: Bildungsforschung in und für Zeiten der Veränderung

20. – 23. September 2022, PPH Augustinum, PH Steiermark

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Das 21. Jahrhundert war bisher geprägt von einer Vielzahl an tiefgreifenden Veränderungen. Globale Transformationsprozesse sowie Ausnahmesituationen schlagen sich in allen gesellschaftlichen Teilbereichen nieder und werden auf unterschiedlichen Ebenen des Zusammenlebens spürbar. Beispielsweise lassen Krisen wie COVID-19 und die damit verbundenen Konsequenzen Herausforderungen, die im Bildungssystem vorliegen, deutlicher hervortreten bzw. verschärfen diese (z.B. soziale Ungleichheit, Globalisierung). Bildung, Erziehung und Unterricht sowie damit einhergehende Forschungsbemühungen müssen sowohl den aktuellen Entwicklungen als auch den zukünftigen Herausforderungen gerecht werden.

Damit verbunden gehen einige wichtige Fragen einher:

  • Welchen aktuellen Veränderungen unterliegen Lehrinhalte, Lehr- und Lernprozesse?
  • Welche empirisch abgesicherten Theorien und Modelle stehen für die Beantwortung der Forschungsfragen zur Verfügung und wie kann Bildungsforschung diese weiterhin gut mit der Bildungspraxis verschränken?
  • Wie wird Bildung im Lebensverlauf durch aktuelle Veränderungen neu organisiert?
  • Wie kann Herausforderungen, wie sozialer Ungleichheit, Migration oder Digitalisierung, die sich angesichts aktueller Entwicklungen besonders drängend darstellen, bildungsbezogen begegnet werden? Wie kann eine fundierte Datenlage nachhaltige Veränderung befördern?

Gesellschaftlichen und bildungspolitischen Veränderungen sowie Entwicklungen in Bezug auf Forschungstraditionen (z.B. Weiterentwicklung einzelner Methoden wie partizipative Forschungsansätze, stärkere Verschränkung unterschiedlicher Methoden) muss im Rahmen der Bildungsforschung adäquat begegnet werden. Der ÖFEB-Kongress 2022 soll die Möglichkeit bieten, in einen Diskurs zu treten, um die aktuellen Herausforderungen auf allen Ebenen aus unterschiedlichen Perspektiven differenziert in den Blick zu nehmen.

Im Kontext von Lernen und Lehren gilt es, existierende pädagogische Theorien empirisch zu prüfen und interdisziplinär zu diskutieren. Beispielsweise treten in der Schule eine Vielzahl an bildungspolitischen und bildungspraktischen Fragen auf, die bereits seit Längerem Veränderungen in Forschung und Lehre ankündigen. Diese betreffen Überlegungen sowohl zur Sinnhaftigkeit von herkömmlichen Lernumgebungen, Zeitstrukturen und Bewertungssystemen als auch zu einer generellen Neukonzeption von Schulformen. Ähnliche Herausforderungen wie im schulischen Kontext stellen sich auch im elementarpädagogischen und vorschulischen Bildungsbereich. Eine besondere Herausforderung für alle bildungswissenschaftlichen Teildisziplinen und Themenfelder am Beginn des 21. Jahrhunderts verdichtet sich im Begriff der Heterogenität.

Angesichts des demographischen Wandels, des Bedarfs an hochqualifizierten Arbeits-kräften, der zunehmenden Digitalisierung aller Lebensbereiche und der Forcierung von Technologie- und Wissensproduktion wird lebensbegleitendes Lernen und die Erwachsenenbildung in Aus-, Fort- und Weiterbildung (sowie die Forschung darüber) vor neue Herausforderungen gestellt. Ähnliches gilt für die Lehrer*innenbildung und für die Hochschulbildung.

Das Verschwimmen von Konturen zwischen schulischer, außerschulischer und familiärer Bildung, Betreuung und Erziehung, welches v.a. während der COVID-19-Krise im Home-Schooling verdeutlicht wurde, fordert sozialpädagogische Konzepte, pädagogische und fachdidaktische Zugänge neu heraus.

Aus medienpädagogischer Perspektive stellt sich die Frage, wie die Bildungsforschung zukünftig mit dem Problem des Wissensmanagements in einer pluralen Informationsgesellschaft umgeht und wie die Vermittlung von Medienkompetenz im Kontext digitaler Abhängigkeiten gelingen kann.

Im Fokus des Kongresses stehen deshalb folgende Fragen:

  • Was braucht Bildungsforschung, um den Anforderungen und Herausforderungen des Bildungssystems im 21. Jahrhundert angemessen begegnen zu können?
  • Welche Evidenzen und Theorien bilden eine Grundlage, um zukünftigen Anforderungen, Herausforderungen und Chancen pädagogisch angemessen begegnen zu können?
  • Welche empirisch gesicherten Lernkonzepte und lebensbegleitende Lerngelegenheiten braucht es in Zeiten immer rascherer und drängenderer Veränderungen?
  • Welche neuen forschungsmethodischen Akzente und Weiterentwicklungen braucht es angesichts aktueller Anforderungen und Herausforderungen?
  • Welche theoretischen Bezüge und Paradigmen der Bildungswissenschaft braucht es in einer pluralen, sich stetig verändernden Wissensgesellschaft?

Diesen und darüber hinausgehenden Fragen kann in verschiedensten Formaten (z.B. Einzelbeitrag, Symposium, Round Table, Workshop, Poster) nachgegangen werden. Ausdrücklich erwünscht ist die Einreichung innovativer Formate.

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